Im Showgeschäft wird gerne übertrieben, schnell wird über ein „Millionenpublikum“ gesprochen. Einer, der wirklich behaupten kann, dass er in seinem künstlerischen Leben zig Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer hatte, der wird heute 70 Jahre alt: Larry Eichel aus Rust, den Europa-Park-Besuchern und den Kindern im Schwarzwald besser als Clown Peppino bekannt.
Der Spaßmacher und vielseitige Artist ist seit 31 Jahren für den Europa-Park tätig und er wird nicht müde. „Wenn ich mal das Gefühl habe, dass ich meinen Beruf nicht mehr gern mache, dann höre ich sofort auf“, sagt der Künstler in seiner Solo-Garderobe im rückwärtigen Teil der Euro Mir. Diese Garderobe hat es in sich: Kostüme aus all den Jahren, Zeitungsausschnitte, Plakate und so viele Erinnerungen an die Tätigkeit von Larry Eichel als Kinderclown und Botschafter des Europa-Park im Schwarzwald.
Larry Eichel wurde am 10. August 1946 in Linz / Österreich geboren. Schon sehr früh ist klar, dass er in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters treten wird und Artist in der dritten Generation wird. Schon als Fünfjähriger steht er mit seinem Vater Adolf in der Manege des Cirkus Althoff, der als „Tex Givens“ eine grandiose Westernshow präsentierte mit Pferden, Peitschen- und Lassoaktrobatik. Fertigkeiten, die Larry Eichel auch erlernte und bis vor wenigen Jahren noch aktiv präsentieren konnte. Zusammen mit seinem Vater hatte der kleine Larry aber auch eine Clown-Nummer, sein Vater als Clown Flips, der kleine Larry als Peppino. Diesen Namen wird er nicht mehr ablegen. Nach dem Tod des Vaters muss sich Larry Eichel ganz neu orientieren.
1973 ging Larry Eichel in die Staaten und war dort „Westernclown“. Bis 1978 war er sechs Monate in den Staaten und sechs Monate in Deutschland aktiv. In diese Zeit fiel seine Karriere als Country-Musiker. Mit seiner Band „Larry and the Rodeo Drifters“ tourte er durch Deutschland. Sein großes Hobby lässt sich leicht erraten: „Die Geschichte und die Besiedlung des amerikanischen Westens“. Zu diesem Thema hat er eine umfangreiche Sammlung zusammengetragen, vom indianischen Kopfschmuck bis hin zum echten Revolverfutteral. Der größte Teil seiner Sammlung ziert heute den Saloon des Europa-Park. Eichel hat viele seiner Stücke dem Park bei der Einrichtung des Saloons verkauft.
Larry Eichel mag Kinder: Die Entscheidung in den achtziger Jahren als Kinderclown aufzutreten war goldrichtig. Das erste große Engagement ließ nicht lange auf sich warten. Zehn Tage lang tourte er für den Pabel-Moewig-Verlag mit einem Kinderprogramm durch Deutschland, im Gepäck dabei der damalige Schlagersänger Michael Schanze. Die Tour war so ein guter Erfolg, dass er anschließend vom Tourismusverband des Schwarzwalds für eine 14-tägige Tour und ein Jahr später vom Landesfremdenverkehrsverband gebucht wurde. Und ein Jahr später klopft der Europa-Park an. 1985 machte Eichel als „Clown Peppino“ die erste Schwarzwald-Tour für den Europa-Park. Jahr um Jahr war er mit der Euromaus in den Schwarzwaldorten präsent und spielt nicht nur für, sondern auch mit den Kindern. Vor einigen Jahren wollte dann die Gesundheit nicht mehr so und so blieb Clown Peppino stationär im Park tätig. Gerne erinnert er sich an die Jahre, in denen er im Sommer in alter Zirkusmanier durch den Schwarzwald tourte und im Tipi-Dorf seine Peitschen- und Lassoshow zeigte. Mit seiner Frau Gaby wohnt Larry Eichel in Rust. Er hat eine Tochter und zwei Söhne.