Ausstellung zu Kilwi: "Lichtspielereien" im Bürgersaal macht Fotografenträume wahr

Das Wort „Fotografie“ kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet übersetzt „Malen mit Licht“. Am Kilwisonntag ist im Ruster Bürgersaal die Fotoausstellung „Lichtspielereien“ zu sehen. Die Künstler aus der Fachklasse Fotografie an der Kunstschule Offenburg zeigen in ihren Werken die Königsklasse: Was spielerisch leicht und beschwingt aussieht, das ist in Wirklichkeit kreative Ideenfindung, gepaart mit perfektem Teamwork in der Langzeitbelichtung. Die filigranen Werke wurden bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend von vielen Gästen bewundert.

Fünf Künstler stellen im Ruster Bürgersaal aus: Susanne Boschert, Karl-Heinz Griesser, Zofia Heisterhagen, Elke Hörl, Freya Koch und Karin Spinner. Den Kontakt zum Ruster Kulturkreis stellte Zofia Heisterhagen her, die aus Rust stammt und auch im Kulturkreis aktiv ist. Die Ausstellungseröffnung wurde vom Duo „Martanja“ musikalisch bereichert. Martin Weinacker (Gitarre, Gesang) und Anja Thiel (Violine, Gesang) haben sich dem Celtic Folk verschrieben. Melodien und Gesänge, die bestens zu den Kunstwerken passte. Karl-Heinz Debacher, Leiter des Kulturkereises, übernahm die einführenden Worte und stellte fest, dass es sich bei den Werken nicht um gewöhnliche Fotos handle. Vielmehr zeigen die Bilder eine Synthese zwischen Malerei und Fotografie: Lichtquellen werden vor einem dunklen bewegt, strahlen etwas an oder zeichnen einen Gegenstand nach. Das Motiv entsteht im Kopf des Fotografen als kreative Idee: diese wird mit viel Geduld und einem perfekten Timing umgesetzt, mitunter wird auch Teamwork verlangt. Die Fachklasse Fotografie besteht seit rund 12 Jahren an der Kunstschule Offenburg und Dozent Karl Warkentin umschreibt den Antrieb knapp mit fünf Worten: „Fotokurs ohne Anfang und Ende“. Die Projekte der Gruppe sind langfristig angelegt und dauern bis zu zwei Jahre. Die Arbeitsausstellung „Lichtspielereien“ ist das fünfte Projekt der Klasse, welches die experimentellen Arbeiten von 12 Monaten zeigt und lässt den ureigensten Fotografentraum wahr werden: das Malen mit Licht, als Verschmelzung von Fotografie und Malerei. Zofia Heisterhagen stellte die Klasse und die Arbeitsweise bei den wöchentlichen Treffen vor. Ihre „Klassenkameradin“ Karin Spinner stellte sie als besonders begabte „Lichtmalerin“ vor. Von ihr stammt auch das Werk eines Sofas, nachgezeichnet mit Licht. Es wird als „Herzstück“ der Ausstellung prominent präsentiert. Das „Lightpainting“, wie diese Art der Fotografie neudeutsch genannt wird, ist übrigens keine Erfindung der modernen Zeit. Schon im Jahr 1889 versuchten sich Fotografen mit Glühbirnen an dieser Technik. Durch die technische Entwicklung sind natürlich ganz andere Möglichkeiten entstanden. Wert legte Zofia Heisterhagen auf die Tatsache, dass die Werke direkt aus der Kamera kommen und nicht durch Bildbearbeitungsprogramme entstanden sind. Teilweise wurden die Bilder 20 Minuten lang belichtet.

Info: Die Ausstellung „Lichtspielereien“ ist am Sonntag, 18.10. von 11 bis 18 Uhr im Bürgersaal des Rathauses geöffnet. Die Arbeiten im Format 50 mal 70 Zentimeter können zu einem Preis von 98 Euro erworben werden.

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