Dass aus einer schon etwas runzeligen Kartoffelsaat einmal so viele neue Erdäpfel entstehen würden, hätte die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes „Tolle Knolle“ nicht gedacht. Anfang Oktober stand der dritte und letzte Termin der Reihe auf dem Kartoffelacker an. Nachdem auch zwischen den offiziellen Terminen viele Pflegearbeiten geleistet worden waren, musste einmal mehr ordentlich angepackt werden. Hinter seine zwei Ponys Flori und Gypsi spannte Werner Lösslin, Mitglied im Vereinsvorstand, mit seinen Jungs Leon und Robin den Ernte-Pflug an, um dem Erdreich seine wertvolle Frucht zu entlocken. „Hier sehen die Kinder, was für eine beschwerliche Arbeit die Ernte noch vor wenigen Jahrzehnten bedeutet hat und wie wichtige die Hilfe der Tiere für die Menschen war“, bemerkte Lösslin. Zuvor hatten alle Kinder mit vereinten Kräften versucht, das landwirtschaftliche Gerät durch den Boden zu ziehen. Sie hatten dabei aber feststellen müssen, dass es keinen Zentimeter voranging. Zusammen mit Azteke und Flora, den Pferden von Reinhard Haas, Vorsitzender der Badischen Fuhrleute, gelang es den fleißigen Jungen und Mädchen dann jedoch die Ernte einzubringen. Haas zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit mit den Kindern, die so auch die Vereinsarbeit kennenlernen konnten. Das Ergebnis, ein ordentlicher Berg Kartoffeln, wurde anschließend unter Anleitung der Naturzentrums-Mitarbeiter Alexander Schindler und Peter Bux genau begutachtet und fachlich eingeordnet. Drei verschiedene Sorten waren im Frühjahr ausgebracht worden, die sich in Größe, Farbe und Form unterscheiden. Auf die Frage, was man denn alles aus Kartoffeln machen könnte, folgte in lautem Chor ein Ruf nach „Pommes“. Nach der Entdecker- folgte tatsächlich die Gaumenfreude, allerdings in Form einer deftigen Kartoffelsuppe, die für einige der noch jungen Geschmacksnerven noch gewöhnungsbedürftig war. Zufrieden zeigten sich alle Beteiligten über die positive Resonanz des Projektes. „Bereits heute liegen mehrere Anfragen von Schulklassen vor, ob man im nächsten Jahr „Tolle Knolle“ nicht in Kooperation mit einer Schule betreiben kann“, zeigte sich Ranger Schindler zufrieden. Man werde aber in jedem Fall aber auch wieder offene Termine anbieten. Zum Abschluss durften sich alle Kinder eine Tüte Kartoffeln mit nach Hause nehmen und dort frei entscheidenden, ob diese in Kochtopf, Ofen oder Fritteuse zubereitet werden sollten.