Die beiden Vertreter des Polizeipräsidiums Offenburg verfolgten noch gespannt, wie der Ruster Gemeinderat Arbeiten zur Rathaussanierung vergab, da war ihre Kollegen von der Pressestelle schon dabei die Mitteilung an die Zeitungen zu verschicken, dass Rust einen Polizeiposten bekommt. So was nennt sich neudeutsch „Just in time“. Um 19.28 Uhr durften dann Simon Göhringer und Joachim Metzger aus erster Hand den Gemeinderat informieren. Seit 2004, bei der Schließung des Postens in Kappel, wurde schon der Ruf nach einem Polizeiposten in Rust laut. Inzwischen ist ein solcher Posten dringend notwendig, die 4000-Menschen-Gemeinde wächst nämlich im Sommer zu einer Kleinstadt heran.
Mit der neuen ´Dependance´ des Polizeireviers Lahr wird der Entwicklung der stetig steigenden Besucherzahlen des deutschlandweit größten Freizeitparkes Rechnung getragen. Während derzeit jährlich rund 5,5 Millionen zahlende Gäste die Nähe der dargebotenen Attraktionen suchen, wird mit Fertigstellung der aktuell im Bau befindlichen Wasserwelt der Besucherandrang zusätzlich weiter steigen. Schon jetzt stellt das mit der Gästeanzahl einhergehende Einsatzaufkommen, insbesondere aber auch die Ergebnisse der Einlasskontrollen eine polizeiliche Herausforderung dar. Regelmäßig werden von den Bediensteten des parkeigenen Sicherheitsdienstes bei der Durchsicht von Taschen und Rucksäcken der Besucher Gegenstände aufgefunden, die ein polizeiliches Einschreiten erfordern. Dazu gehören Rauschgift oder sogar Waffen. Neben danach anstehenden Strafanzeigen müssen die aufgefundenen Dinge in die Hände hinzugerufener Polizeibeamter abgegeben werden. Reinhard Renter: „Wir wollen unseren Bürgern nicht nur das Gefühl von Sicherheit vermitteln, sondern als Polizei auch schnellstmöglich an den Orten präsent sein, an denen wir tatsächlich gebraucht werden!“ Mitte November wurde der Antrag des Polizeipräsidiums Offenburg dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration übermittelt. Mit einer baldigen Entscheidung für die Einrichtung des nunmehr 21. Polizeipostens im Zuständigkeitsbereich des Offenburger Präsidiums wird gerechnet.
Man denkt an die Einrichtung des Postens ins zwei Stufen: im Jahr 2018 als „mobiles Büro“ beim Feuerwehrgerätehaus, das damit zu einem „Blaulichtzentrum“ wird. Hier würde es dann auch persönliche Kontakte zwischen den Polizeibeamten mit den Rettungsorganisationen der Gemeinde wie Feuerwehr und DRK geben. Danach will man sich zusammen mit der Gemeinde auf die Suche nach Flächen machen. 2019 könnte dann ein Neubau erfolgen. Göhringer und Metzger sind sich sicher, dass der angestrebte Eröffnungstermin in 2018 zur Parksaison sehr ehrgeizg ist. Angedacht ist eine Stärke von 15 Beamten für den neuen Polizeiposten. Der Posten soll sieben Tage besetzt sein, da ja am Wochenende mit den meisten Besuchern im Europa-Park zu rechnen ist. Angedacht ist auch eine Zusammenarbeit mit der Gendarmerie Nationale in Frankreich, da viele Menschen aus Frankreich im Park arbeiten und diesen auch besuchen würden. Entsprechende Pläne habe man dem Innenministerium vorgestellt.